EDITORIAL

Umbauen! Weiterbauen!

Umbauen! Weiterbauen!

  • Autor: Redaktion Bauwelt, DBZ und tab
  • Foto: Bettina Meckel-Wolf

In unseren Köpfen hat sich das eigentlich längst festgesetzt: Statt Häuser, die in die Jahre gekommen sind und nicht mehr unseren Bedürfnissen entsprechen, abzureißen und gegen Neubauten zu ersetzen, müssen wir wieder lernen, viel stärker mit dem Bestand zu arbeiten. Wir müssen das, was bereits da ist, umbauen und gegebenenfalls er weitern, um es an heutige, veränderte Anforderungen anzupassen. Auf diese Art mit dem Vorgefundenen umzugehen, ist, historisch betrachtet, ja keineswegs neu: Jahrhundertelang hieß Bauen vor allem umnutzen, umbauen, weiterbauen. Zu dieser Auffassung müssen wir, angesichts immer knapper werdender Ressourcen, dringend zurückkehren. Einfach ist dieser Paradigmenwechsel aber nicht: Zu sehr ist unsere Wirtschaft, ist unsere gesamte Gesellschaft seit vielen Jahrzehnten darauf ausgerichtet, dass wir Ausgedientes, statt es zu ertüchtigen, wegwerfen und gegen etwas vollkommen Neues austauschen.

Umso wichtiger also, dass ab sofort alle am Bau Beteiligten, vom Bauherrn über die Architekten und Fachplaner bis hin zu den Herstellern, nicht nur umdenken, sondern tatsächlich handeln und ihren jeweils möglichen Beitrag leisten. Eine von mehreren wichtigen Antworten ist das modulare Sanieren. Mit vorgefertigten Baugruppen lassen sich Prozesse vereinfachen, die Bauzeit erheblich verkürzen und störende Auswirkungen auf Mieter bzw. Nutzer auf ein Minimum reduzieren. Und wenn diese Beiträge dazu führen, dass sich Wohnhäuser in einer Weise sanieren lassen, die es sämtlichen Bewohnern erlaubt, während der Bauarbeiten und darüber hinaus in ihren Wohnungen zu bleiben, dann kann ein ressourcenschonendes Umbauprojekt sogar zu einem sozialen Projekt werden.

Redaktion Bauwelt, DBZ und tab

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